Projektbeschrieb
Auf dem Areal der ehemaligen Seidenzwirnerei entstanden in den letzten Jahren Wohnungen, Wohnateliers und ganz unterschiedliche Räume für Dienstleister wie Läden und Werkstätten. Die Gebäude liegen zum Teil direkt am SBB Viadukt Wallisellen. Als spezielle Quelle von Erschütterungsemissionen ist der vor den Gebäuden angeordnete Brückenstoss zu sehen.
Problemformulierung
Durch die von den Eisenbahnen erzeugten Vibrationen können Schwingungen über das Erdreich in die Gebäude gelangen und zu Erschütterungen und zu störendem abgestrahltem Schall (sog. Körperschall) führen. Mit Hilfe von Messungen und Berechnungen ist abzuklären, ob diese Vibrationen in den Gebäuden zu störenden Erschütterungen und zu hörbaren Körperschall-Immissionen führen können und ob und allenfalls welche Massnahmen zur Reduktion solcher Immissionen erforderlich sind.
Leistungen Ziegler Consultants
Basierend auf in-situ Messungen im Frei-Feld am Standort der projektierten Gebäude wurde festgestellt, dass die Erschütterungsemissionen in der Nähe des Brückenstosses hoch sind. Die Frequenzanalyse zeigt zudem, dass insbesondere tieffrequente Erschütterungen die Emissionen massgeblich bestimmen. Solche tiefen Frequenzen sind auf den weichen Baugrund aber auch auf das Brückentragwerk zurückzuführen. Die auf den Messdaten basierende Immissionsprognose zeigte, dass im unmittelbar an den Brückenstoss grenzenden Gebäude mit stark störenden Erschütterungen und mit störendem Körperschall zu rechnen ist. Eine elastische Gebäudelagerung wurde untersucht und zur Ausführung empfohlen. Aufgrund der dominanten tiefen Frequenzen wurde eine elastische Lagerung mit einer Abstimmfrequenz von 4.0 Hz empfohlen. Diese wurde mit Stahlfederpaketen und viskosen Dämpferelementen umgesetzt. Mit dieser Massnahmen konnten die Immissionen soweit reduziert werden, dass die Erschütterungen in den Wohnungen kaum mehr spürbar sind und der Körperschall nicht mehr wahrgenommen werden kann.