Projekt
“Transformation in die Zukunft. Der Forschungsstandort entwickelt sich zum vollwertigen Stadtteil” (siehe www.rosentalmitte.ch) – nach diesem Motto werden in einer ersten Etappe einzelne Bestandbauten rückgebaut. Viele hochwertige Arbeitsflächen, insbesondere für die Forschung, bleiben erhalten oder werden neu geschaffen.
Problemformulierung
In den Gebäuden auf dem Areal gibt es Nutzungen, die bezüglich Erschütterungsimmissionen besonders heikel sind, z.B. Labore, Forschungseinrichtungen und insbesondere auch Versuchstierhaltungen, während Nachbarbauten rückgebaut werden. Das Nebeneinander von Baustelle und erschütterungsempfindlichen Standorten erfordert klare nutzungsspezifische Erschütterungsgrenzwerte als auch Vorgaben, welche Tätigkeiten wann durchgeführt werden können. In diesem Projekt wurden diesbezüglich Vereinbarungen mit den Nutzern getroffen.
Leistungen Ziegler Consultants
ZCAG hat den Bauherrn bei der Ausarbeitung dieser Vereinbarungen insbesondere bei der Festlegung der Richtwerte unterstützt. In Begehungen und Gesprächen mit den Nutzern und mit der Erfahrung aus früheren Messungen auf dem Areal konnten für jeden Standort verbindliche Richtwerte festgelegt werden. Um die Einhaltung der Richtwerte sicherzustellen, hat ZCAG ein Monitoringkonzept entwickelt, mit dem die Immissionen an Standorten mit den höchsten zu erwartenden Erschütterungen auf Seite Empfänger (in den Obergeschossen in Deckenfeldmitte) gemessen und analysiert werden.
An solchen Standorten können die Richtwerte auch durch die normale Arbeit in den Laboren erreicht oder überschritten (lokale Erschütterungen), ohne dass die Baustelle etwas damit zu tun hätte. Diesem Sachverhalt trägt das Monitoringkonzept Rechnung indem für die Alarmierung immer eine Messtelle am Fundament des betrachteten Gebäudes herangezogen wird, bei der die Erschütterungen der Baustelle, die das Gebäude über das Erdreich erreichen, unbeeinflusst von Aktivitäten im Gebäude gemessen werden. Erreicht die Erschütterung am Fundament einen bestimmten Schwellwert, erfolgt auch eine Aufzeichnung der Messwerte in den Obergeschossen. Auf diese Weise kann zuverlässig zwischen Erschütterungen der Baustelle und Erschütterungen durch normale Arbeiten auf den Geschossdecken unterschieden werden. Dies ermöglicht auch eine gezielte Alarmierung der Baustelle – Fehlalarme können so weitgehend vermieden werden.
ZCAG hat vom Bauherrn den Auftrag erhalten, das Monitoringkonzept umzusetzen, und betreibt zurzeit 16 Messgeräte auf dem Areal. Die Messdaten sind in Echtzeit auf unserer Web-Site verfügbar und können auch von den Nutzern eingesehen werden. Eine vergleichende Darstellung der verschiedenen Messpunkte (Deckenfeldmitte und Fundament) in den jeweiligen Gebäuden ermöglicht es beiden Seiten (Nutzer und Bauherr), die Einhaltung der Vereinbarung bezüglich Erschütterungsimmissionen jederzeit zu überprüfen und stärkt so das gegenseitige Vertrauen. Die grosse Anzahl der Messdaten wird regelmässig oder bei unmittelbarem Bedarf in Berichten verständlich dargestellt, konsolidiert und bewertet.

