Projektbeschrieb
Die steigende Nachfrage im öffentlichen Verkehr und die dadurch entstehenden Kapazitätsengpässe verlangen Lösungen. Mit der Angebots- und Infrastrukturerweiterung der 4. Teilergänzungen der Zürcher S-Bahn gehen die SBB und der ZVV den Engpass am Bahnhof Herrliberg-Feldmeilen an. Das Infrastrukturprojekt beinhaltet den Bau eines Wendegleises zwischen Herrliberg und Meilen. Zudem wird ein Teil der heutigen Gleisanlage seewärts verschoben und neue Weichen werden vor Wohngebäuden eingebaut.
Problemformulierung
Durch die veränderte Gleislage, die zusätzlichen Weichen und die Erhöhung der Zugfrequenz erfahren die Anrainerliegenschaften und deren Bewohner gegenüber dem heutigen Zustand veränderte Erschütterungs- und Körperschallimmissionen. Einige Liegenschaften und deren Bewohner werden eher entlastet, während andere doch mit einer deutlichen Zunahme der Immissionen konfrontiert sind. Die SBB als Verursacherin muss im Rahmen des Genehmigungsverfahrens aufzeigen, wie gross die zu erwartenden Immissionen im zukünftigen Betriebszustand sein werden, und falls die geltenden Richt- und Anhaltswerte nicht eingehalten werden, welche Massnahmen zur Reduktion der Immissionen vorzusehen sind.
Leistungen Ziegler Consultants
Die Erschütterungs- und Körperschallimmissionen werden mit Hilfe der eigens dafür (in Zusammenarbeit mit der SBB) entwickelten Software VIBRA für alle Gebäude entlang der betreffenden Bahnstrecke abgeschätzt. Zur Verifikation der Prognoserechnung wurden in mehreren Gebäuden mit den stärksten zu erwartenden Immissionen kombinierte Erschütterungs- und Körperschallmessungen während jeweils 24 Stunden durchgeführt. Die Messdaten wurden für eine verbesserte Prognose benutzt. Schon in der Realisierungsphase wurden weitere Erschütterungs- und Körperschallmessungen durchgeführt, welche die Prognoseresultate klar bestätigten. Auf Grund der heiklen Situation wurden nach Inbetriebnahme des Abschnittes in mehreren Liegenschaften Abnahmemessungen während mehreren Tagen (auf den Gebäudefundamenten bis zu 2 Monaten) durchgeführt. Die Messungen zeigen, dass die Anhalts- und Richtwerte wie prognostiziert wurde eingehalten sind. Aus den Langzeitmessungen auf den Fundamenten konnten kleinere Veränderungen in den Immissionen über die Zeit erkannt werden, liessen aber auch den Schluss zu, dass der Zeitpunkt der Abnahmemessungen als repräsentativ zu bezeichnen ist.


