Wie Echtzeit-Visualisierung und Alarmierung Ihre Baustelle sicherer machen
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Die Überwachung bei erschütterungsempfindlichen Standorten erfordert weit mehr als das reine Erfassen von Messdaten. Die Kombination aus moderner Visualisierung und intelligenter Alarmierung ermöglicht es, Erschütterungen in Echtzeit darzustellen und im kritischen Moment schnell und zielgerichtet zu reagieren – ein entscheidender Faktor, um Schäden zu vermeiden und das Vertrauen aller Beteiligten zu stärken.
Warum Echtzeit-Visualisierung wichtig ist
Daten aus Messstationen gewinnen erst durch eine sinnvolle Darstellung und ihre Analyse an Aussagekraft. Auf einer webbasierten Plattform werden die kontinuierlich erfassten Erschütterungsdaten – beispielsweise in Form von Pegelschrieben oder in Terzbändern – visualisiert. Diese Darstellungsweise bietet mehrere Vorteile:
- Zugänglichkeit: Bauleitung und Betroffene können von jedem Ort aus auf die aktuellen Daten zugreifen, da die Informationen in Echtzeit über einen Web-Server abrufbar sind.
- Verständlichkeit: Durch die visuelle Aufbereitung, etwa als Pegelschrift mit direkt hinterlegten Aufzeichnungen der Erschütterungsereignissen, oder Pegelschriebe der einzelnen Terzbänder werden kritische Informationen wie Spitzenwerte und Frequenzverläufe klar erkennbar.
- Vertrauen: Eine transparente Einsicht in die Messdaten – inklusive der Dokumentation von Aktivitäten und Störereignissen – stärkt das Vertrauen in die Überwachung und die getroffenen Sicherheitsmassnahmen.
Alarmstufen für präzise Reaktionen
Im Rahmen der Überwachung werden verschiedene Alarmstufen definiert, um frühzeitig und differenziert auf Erschütterungsereignisse zu reagieren:
- Stufe 1 – Aufmerksamkeitsschwelle: Bereits beim Erreichen eines kritischen Niveaus wird eine Meldung generiert. Hier ist noch kein direktes Eingreifen erforderlich, doch potenzielle Problemzonen werden frühzeitig erkannt und die verantwortlichen Personen darauf sensibilisiert, dass erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich ist.
- Stufe 2 – Interventionsschwelle: Mehrfache Überschreitungen des festgelegten Schwellwertes führen zu einer Alarmmeldung, die signalisiert, dass Massnahmen – beispielsweise eine Anpassung der Baustellenaktivitäten – notwendig werden.
- Stufe 3 – Baustopp: Erreicht die Alarmierung innerhalb eines definierten Zeitfensters wiederholt kritische Werte, wird die Baustelle vorübergehend gestoppt. Anschliessend erfolgt eine detaillierte Analyse, um die Ursachen zu ermitteln und geeignete Gegenmassnahmen zu definieren.
Intelligente Alarmlogik
Um Fehlalarme zu vermeiden und gezielte Reaktionen zu ermöglichen, kommt eine intelligente Alarmlogik zum Einsatz. Mit der Funktion des „Common Alarm“ werden Alarmmeldungen von mehreren Messstationen logisch verknüpft. Dies bedeutet:
- Ein qualifizierter Alarm wird nur dann ausgelöst, wenn gleichzeitig an verschiedenen, strategisch platzierten Messstationen kritische Werte erreicht werden.
- Durch die Kombination von lokalen Alarmkriterien mit einer übergreifenden Logik („Common Trigger“ und „Common Alarm“) können lokale Störungen von tatsächlichen baustellenbedingten Erschütterungen unterschieden werden.
- Diese intelligente Verknüpfung führt dazu, dass nur relevante und valide Alarme gesendet werden, was die Reaktionsfähigkeit der Verantwortlichen erheblich verbessert. Häufige Fehlalarme können das Vertrauen in die Messung schnell mindern.
Ergebnis und Fazit
Die Kombination aus Echtzeit-Visualisierung und stufenweiser Alarmierung ermöglicht es, Erschütterungsemissionen nicht nur schnell zu erkennen, sondern auch gezielt und ohne unnötige Unterbrechungen auf sie zu reagieren. Die MR3003C Erschütterungsmessgeräte von SYSCOM übertragen die Messdaten kontinuierlich an einen zentralen Web-Server, sodass eine lückenlose Dokumentation und schnelle Analyse in Echtzeit möglich ist. So können Massnahmen ergriffen werden, bevor es zu Schäden oder vertrauensbeeinträchtigenden Fehlalarmen kommt.